Können Hühner und Wachteln zusammenleben?

Hühner und Wachteln sind zwei beliebte Geflügelarten, die oft in Privatgärten oder kleinen Bauernhöfen gehalten werden. Doch stellt sich die Frage: Können diese beiden unterschiedlichen Arten erfolgreich zusammenleben?

Die kurze Antwort lautet nein, da die Hühner und Wachteln unterschiedliche Anforderungen haben. Auch haben Hühner eine feste Hackordnung bei Wachteln, die schnell ganz unten landen würden und je nach Hühnerrasse attackiert werden.  

Eine erfolgreiche Vergesellschaftung funktioniert nur unter besonderen Voraussetzungen und mit viel Fingerspitzengefühl, einfacher ist die getrennte Haltung. 

Wichtige Unterschiede zwischen Wachteln und Hühnern

  • Größe: Wachteln sind deutlich kleiner als Hühner – Wachteln wiegen meist nur um die 200 g, schwere Hühnerrassen können dagegen zwischen 3 und 5 kg wiegen 
  • Verhalten: Wachteln sind eher scheu und sensibel, während Hühner oft direkter und zutraulicher sind
  • Futter: Das Futter für Wachteln sollte mehr Protein enthalten als das standard Hühnerfutter
  • Hackordnung: Hühner und Wachteln haben beide Hackordnungen, bei denen die Wachtel schnell gefahr laufen die untersten Plätze einzunehmen

Greifen Hühner deine Wachteln an?

Eines der Hauptprobleme, die bei der gemeinsamen Haltung von Hühnern und Wachteln auftreten kann, ist, dass Hühner die Wachteln schikanieren und angreifen. 

Da Wachteln wesentlich kleiner als Hühner sind, können sie so schnell zur Zielscheibe werden. 

Wachteln sollten auf keinen fall gemeinsam mit Hühnerrassen gehalten werden, deren Hennen oder Hähne aggressiv werden können wie z.B.: 

  • Brahma
  • Malaie 
  • Asil
  • Shamo

Unterschiedliche Haltungsbedürfnisse von Hühner und Wachteln

Die unterschiedlichen Haltungsbedürfnisse sind ein weiterer Faktor, der eine Vergesellschaftung zwischen Hühnern und Wachteln beeinträchtigt. Beide Arten brauchen ihren eigenen Platz im Auslauf, was am einfachsten im Freilandsetting ist, sich in einem räumlich begrenzten Auslauf, aber nur schwer umsetzen lässt.   

Der Auslauf von Wachteln sollte dicht bepflanzt sein und mit vielen Unterschlüpfen, damit sich die Wachteln sicher und geborgen fühlen.

Auch der Hühner- und Wachtelstall sollte unterschiedlich aufgebaut sein. 

Wachteln benötigen Ställe mit ausreichend Bodenfläche, da sie sich hauptsächlich am Boden aufhalten und dort auch schlafen. Sie brauchen keine Sitzstangen, sollten aber immer ein Sandbad zur Verfügung haben. 

Hühner benötigen hingegen einen größeren Stall mit Sitzstangen und ausreichend Legenester.

Zwerg-Cochin

Futter für Hühner und Wachteln

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der berücksichtigt werden muss, wenn man Hühner und Wachteln gemeinsam hält, sind ihre unterschiedlichen Futterbedürfnisse. Hühner werden üblicherweise normalem Legehennen- oder Hühnerfutter gefüttert, während Wachteln spezialisiertes Futter benötigen. 

Hühner sind Allesfresser und fressen neben Getreide, Gemüse, Obst und sogar Fleisch und Eier. 

Im Gegensatz dazu ernähren sich Wachteln hauptsächlich von Körnern und Getreide. Wenn beide Vogelarten im selben Stall gehalten werden, wird es schwierig sein, sie mit den richtigen Nahrungsmitteln zu versorgen, und die Hühner werden wahrscheinlich das Futter der Wachteln stehlen. Es ist also wichtig, dies bei der gemeinsamen Haltung zu bedenken und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um eine ausgewogene Ernährung für beide Arten sicherzustellen.

Krankheiten und Gesundheitliche Risiken

Ein weiteres Problem bei der Vergesellschaftung von Hühnern und Wachteln ist das Übertragungsrisiko von Krankheiten zwischen den Arten. Das Hauptproblem ist die ansteckende Krankheit Coryza contagiosa, die sich schnell zwischen Wachteln und Hühnern ausbreiten kann.

Wachteln sind deutlich anfälliger für Coryza als Hühner.

Symptome von Coryza sind:

  • Glanzloses, verklebtes des Gefieders 
  • Abnahme der Legeleistung
  • Gewichtsverlust, Schwäche, Lethargie
  • Tränende Augen, Husten, rasselnder Atmen
  • Rötung oder Schwellung der Kämme oder Kehllappen

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vergesellschaftung von Hühner und Wachteln 

Wenn du immer noch daran interessiert bist, sowohl Hühner als auch Wachteln im selben Stall zu halten, musst du den Stall so unterteilen, dass die Gruppen getrennt bleiben. So verhinderst du, dass deine Hühner die Wachteln attackieren oder ihr Futter fressen. 

Vergesellschaftung Versuche zwischen Wachteln und Hühnern sollte nur mit sehr friedlichen Hühnerrassen und idealerweise Zwerghühnern versucht werden. 

Friedliche Zwerghühnerrassen bei denen die Vergesellschaftung funktionieren kann:

  • Chabo Zwerghühner 
  • Zwerg-Seidenhühner
  • Zwerg-Cochin

Auch bei diesen Hühnerrassen ist ein erfolgreiches Zusammenleben nicht garantiert. 

Fazit

Hühner und Wachteln sollten nicht zusammengehalten werden, da sie sich in ihren Haltungsbedingungen, Futter und Verhalten unterscheiden. Am einfachsten ist es, wenn du deine Hühner und Wachteln in unterschiedlichen Ställen und Ausläufen hältst, so kannst du beiden Arten gerecht werden und musst nicht darauf achten, ob die Hühner deine Wachtel attackieren. 

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