Was dürfen Hühner nie fressen? – Giftige Pflanzen und Lebensmittel für Hühner

Da Hühner Allesfresser sind, kann man ihnen viele Lebensmittel aus der Küche verfüttern, sodass man Lebensmittelabfälle vermeidet und den Hühnern gleichzeitig einen leckeren Snack gönnt. Allerdings gibt es einige Lebensmittel, die Hühner niemals fressen sollten, da diese sie krank machen oder sogar giftig für sie sind.

Hühner sollten niemals die Schalen, Zweigen oder Blätter von Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Paprika fressen. Auch Avocadoschalen und -kerne, Schokolade, Koffein, rohen getrockneten Bohnen, Rhabarber, Zwiebeln und Zitrusfrüchten darf man seinen Hühnern nicht füttern.
Genauso dürfen Hühner keine verschimmelte, verarbeitete oder zuckerhaltige Lebensmittel fressen.

Was sollten Hühner nie fressen?

Bei manchen Lebensmitteln und Getränken ist es eindeutig, dass sie nicht als Futter für Hühner geeignet sind, wie Alkohol, Fast-Food und Koffein. Daneben gibt es aber auch viele andere Lebensmittel, bei denen man im ersten Moment nicht daran denkt, dass sie schädlich für Geflügel sein können.

Eine einfache Faustregel lautet: Was für Menschen nicht gesund ist, sollte man auch auf keinen Fall an seine Hühner verfüttern.
Grundsätzlich dürfen Hühner keine Lebensmittel fressen, die viel Zucker oder Salz enthalten. Auch schimmlige Lebensmittel sind tabu, denn der Verzehr dieser Pilze kann tödlich sein.

Viele Pflanzen und Gemüsesorten eignen sich sehr gut als Snack für Hühner, es gibt allerdings auch einige, die eine Gefahr darstellen. Darunter fallen vor allem Nachtschattengewächse, wie Kartoffeln, Paprika und Tomaten.

Genauso vorsichtig sollte man mit Zitrusfrüchten umgehen, sie sind für Hühner nicht giftig, können in im Übermaß, aber zu Beschwerden führen.

Glücklicherweise können Hühner von diesen Ausnahmen abgesehen fast alle Gemüsearten und sogar die meisten übriggebliebenen Küchenreste fressen. Diese besonderen Snacks sollten sich aber auf ca. 10 % ihrer gesamten Ernährung beschränken.

Hier gibt es einen Artikel darüber, welche Lebensmittel Hühner ohne Probleme fressen können.

Im restlichen Artikel besprechen wir die verschiedenen Lebensmittel genauer und gehen auch darauf ein, was man seinen Hühnern nicht füttern sollte, wenn man weiche Eierschalen oder schlecht schmeckende Eier vermeiden möchte.

10 Lebensmittel, die Hühner niemals fressen sollten – Giftige und ungesunde Lebensmittel

Die folgenden zehn Lebensmittel sind für Hühner schädlich oder potenziell giftig, auch wenn sie in kleinen Mengen für gesunde Hühner nicht direkt tödlich sind. Aber man sollte nie ein unnötiges Risiko eingehen, wenn man es bei der Fütterung vermeiden kann.

1. Hühner sollte nie stark verarbeitete Lebensmittel oder Junk-Food fressen

Stark verarbeitete oder fettige Lebensmittel sind weder für dich noch für deine Hühner gut. Grundsätzlich sollten Hühner keine zu salzigen, süßen oder frittierten Lebensmittel fressen. Durch eine solche Ernährung können deine Hühner übergewichtig werden, was ihre Gesundheit und Legeleistung stark beeinträchtigt.

2. Schimmelige und faule Lebensmittel sind kein Futter

Während manche ältere oder überreife Lebensmittel für die Fütterung von Hühnern geeignet sind, sollten verschimmelte oder verdorbene Lebensmittel niemals an sie verfüttert werden.

Hühner dürfen diese Lebensmittel fressen:

– Überreifes Obst, z.B. ein runzliger Apfel
– Verwelktes Gemüse, z.B. ein welkender Salatkopf
– älteres, hartes Brot oder Brötchen

3. Avocadoschalen und -kerne sind giftig für Hühner

Hühner sollten keine Avocadoblätter, -schalen oder -kerne fressen.
Diese Teile der Avocado Persin eine giftige Verbindung, die für viele Tiere, besonders Geflügel wie Hühner, giftig ist. Auch wurde der Verzehr von Avocados mit Herzmuskelnekrosen bei Vögeln in Verbindung gebracht.
Zwar berichten einige Hühnerhalter, dass sie Avocados problemlos an ihre Hühner verfüttern können, sicherer ist es aber Avocados gänzlich zu meiden.

4. Keine Schokolade oder Koffein

Die meisten würden nie auf die Idee kommen, Schokolade oder Koffein an ihre Hühner zu verfüttern. Trotzdem ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass beide Lebensmittel für Hühner giftig sind.

Denn Schokolade enthält Theobromin, eine Verbindung, die giftig für Geflügel ist. Koffein enthält dagegen Methylxanthin, was für Hühner ebenfalls schädlich ist.

5. Grüne Kartoffelschalen sind giftig für Hühner

Wie die meisten Nachtschattengewächse enthalten rohe, grüne Kartoffelschalen Solanin, eine giftige Verbindung, die für Hühner gefährlich ist. Das Gleiche gilt für die Stängel, Reben und Blätter der Kartoffelpflanze.

Solanin kann zu Herzversagen und Durchfall führen. Durch das Kochen von Kartoffeln bei großer Hitze wird das meisten Solanin zerstört, so dass gekochte Kartoffeln in Maßen für Hühner nicht gefährlich sind.

Süßkartoffeln sind dagegen für Hühner völlig ungefährlich, sie gehören der Familie der Windengewächse und nicht wie ihr Namensvetter der Kartoffel den Nachtschattengewächsen an.

6. Hühner sollten keine Blätter oder Stängel von Nachtschattengewächsen fressen

Die Blätter und Stängel der Nachtschattengewächse, einschließlich Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Paprika, sind für Hühner potenziell giftig. Grüne oder unreife Tomaten- und Auberginen enthalten zu viel Solanin, und der Verzehr großer Mengen ist für Hühner gefährlich.
Reife Nachtschattengewächse können in kleinen Mengen an Hühner verfüttert werden.

7. Keine rohen, getrockneten Bohnen an Hühner verfüttern

Während frische oder gekochte Bohnen für Hühner völlig unbedenklich sind, sind rohe, getrocknete Bohnen ein absolutes Tabu! Rohe getrocknete Bohnen enthalten Hämagglutinin (oder Phytohämagglutinin), ein natürliches Insektizid, das für Mensch und Tier schädlich ist.

Deswegen sollte man darauf achten, Bohnen vor dem Verfüttern richtig einzuweichen und zu kochen. Gekeimte Bohnen können an Hühner verfüttert werden. Im Laufe des Keimungsprozesses wird das Hämagglutinin von der Pflanze abgebaut und dadurch um 75 bis 100 % reduziert.

8. Zitrusfrüchte an Hühner nur wenig oder besser gar nicht verfüttern

Leider ist noch nicht abschließend geklärt, welche Menge an Zitrusfrüchten für Hühner sicher sind. Dazu gibt es unterschiedliche Ergebnisse, aber wir empfehlen keine empfehlen, wie Zitronen, Orangen oder Mandarinen an Hühner zu verfüttern.

Zitrusfrüchte können die Kalziumaufnahme von Hühnern beeinträchtigen, was zu dünnschaligen Eiern oder einer reduzierten Legeaktivität führen kann.

Wenn du aus Versehen doch ein Stück Zitrone an deine Hühner verfüttert hast, ist das nicht schlimm, meist meiden Hühner Zitrusfrüchte aufgrund des sauren Geschmacks sowieso und kleine Mengen sorgen noch für keine Probleme. Nur sollte man es seinen Hühnern nicht regelmäßig füttern.

9. Rhabarber ist giftig für Hühner

Auch wenn man es vielleicht nicht vermutet, sind alle Teile der Rhabarberpflanze für Hühner giftig. Rhabarber enthält Anthrachinone, Verbindungen, die eine abführende Wirkung haben. Darüber hinaus enthält die gesamte Rhabarberpflanze Oxalsäure, die die Kalziumaufnahme beeinträchtigen und zu weichschaligen Eiern führen kann.

Die Oxalsäure im Rhabarber bindet an das Kalzium und verhindert, dass es vom Körper aufgenommen wird. Da die Eierschale fast vollständig aus Kalzium besteht, würde man so schnell weichschalige Eier, oder “Windeier” riskieren. Windeier sind Eier, die gar keine oder nur eine kaum vorhandene äußere Schale haben und nur durch die Schalenhaut zusammengehalten werden.

Ein weiteres Gemüse, das vergleichsweise viel Oxalsäure enthält, ist Spinat, deswegen sollte man diesen auch nur spärlich an seine Hühner verfüttern.

10. nur wenig Zwiebeln verfüttern

Zwiebeln enthalten die schwefelhaltige Verbindung Thiosulfat, das für Menschen ungefährlich ist, für Hühner aber giftig, da es ihre roten Blutkörperchen zerstört.
Eine Folge von zu vielen Zwiebeln kann bei Hühnern zur Gelbsucht, Anämie und sogar zum Tod führen. Geringe Mengen sind dagegen im meist unbedenklich. Wenn man seinen Hühnern Küchenreste verfüttert, muss man also nicht erst jedes Stückchen Zwiebel entfernen.

Trotzdem sollte man es möglichst vermeiden Zwiebeln an die Hühner zu verfüttern, egal ob sie roh, gekocht oder gebraten sind.

Knoblauch gehört zwar zur gleichen Familie wie Zwiebeln, enthält aber nur etwa 1/15 des Thiosulfats. Darum kann man es seinen Hühnern ruhig füttern. Es gibt ein paar Berichte, dass viel Knoblauch im Futter den Geschmack der Eier beeinflussen kann und sie dadurch weniger “eiig” schmecken. Dieser Effekt wird aber vermutlich erst bei größeren Mengen im Futter auftreten und hängt auch viel von dem allgemeinen Futter ab.

Generell sollte besonderes Futter und Snacks für Hühner auf 10 % ihrer Fütterung begrenzt sein. Mit den restlichen 90 % kann man seinen Hühnern ein gutes Körnerfutter füttern. Denn auch wenn Gemüse, Obst und andere Leckereien viele Vitamine und Mineralien enthalten, die für die Hühner nützlich sind, gibt es auch immer zu viel des Guten.

Fazit

Hühner meiden in der Regel Lebensmittel, die nicht gut für sie sind. Trotzdem kann man sich nicht immer darauf verlassen, dass Hühner Lebensmittel, die für die giftig oder ungesund sind, nicht fressen, besonders nicht, wenn sie hungrig sind.

Wenn du die oben genannten Lebensmittel vermeidest und den Anteil gesunder Leckerbissen bis 10 % beschränkst, werden deine Hühner lange gesund bleiben.

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