Wie richtet man ein Kükenheim ein? – Top 5 wichtigste Ausstattung

Hühner liefern nicht nur frische Eier, sondern helfen auch bei der Ungezieferbekämpfung und eignen sich durch ihr soziales Wesen hervorragend als Haustiere. Hier erfährst du alles wichtige, was du benötigst, um deine Küken erfolgreich großzuziehen. 

Das wichtigste Equipment für ein Kükenheim: 

  1. Ein Kükenheim z.B. ein Kleintierkäfig* 
  2. Einstreu, wie Holzspäne* oder Buchenhack* 
  3. Wärmelampe* oder Wärmeplatte* und Thermostat
  4. Kükentränke*
  5. Futterautomat* und Kükenstarter*

Küken brauchen nach dem Schlüpfen und dem Auszug aus der Brutmaschine dringend ein geeignetes Kükenheim, da es sonst zu kalt für sie ist. Das ideale Kükenheim simuliert die Bedingungen und Pflege, die eine Glucke ihren Küken zukommen lässt, möglichst genau, damit sie sich ideal entwickeln können. 

1. Das richtige Kükenheim

Das Kükenheim sollte schon eingerichtet sein, bevor die neuen Küken eintreffen, bzw. bevor sie schlüpfen. 

Wichtig ist vor allem eine gleichmäßige Temperatur ohne viel Zugluft und dass die Küken genügend Platz haben, eine gute Faustregel sind 0,3 Quadratmeter pro Küken. Am Anfang brauchen die Küken noch wenig Platz, aber schon nach den ersten Tagen sind sie sehr neugierig und wollen ihre Umgebung erforschen, ideal ist ein Kükenheim, das sich erweitern lässt, wenn sie Küken wachsen.

Kükenheime gibt es in verschiedenen Typen, viele Hühnerhalter nutzen eine große, runde Box, während andere ein netzartiges Zelt* wählen, das man rundherum mit einem Reißverschluss schließen kann. Eine der besten Wahl für ein Kükenheim ist ein Kleintier- oder Kaninchenkäfig. 

Ungeeignet ist dagegen eine Box aus Pappkarton, diese wird schnell durchnässt sein und deine Küken werden wahrscheinlich sogar durch den Boden scharren. 

Auch sollte dein Kükenheim entweder hohe Wände oder eine Abdeckung haben, spätestens im Alter von etwa 2 Wochen beginnen Küken mit ihren ersten Flugversuchen.  

2. Den idealen Einstreu für das Kükenheim 

Wenn du dich für ein Kükenheim entschieden hast, fügst du als erstes den Einstreu hinzu. Am besten eignen sich saugfähige Holzspäne oder Buchenhack

Um den Raum trocken und geruchsfrei zu halten, füge am besten 3 bis 5 cm Einstreu in die Kükenbox. 

Das Einstreu sollte täglich gewechselt werden, insbesondere in der Nähe der Tränke. Stark riechende Hobelspäne, wie Zedernholz oder andere Sorten, sollte man vermeiden, da es die Gesundheit der Küken langfristig schädigen kann. 

Eine andere weit verbreitete Einstreu-Variante ist Zeitungspapier, was durch die Druckertinten und die zugesetzten Chemikalien nicht ideal ist. 

Bessere Alternativen sind Papiertücher oder Heu, das gleichmäßig auf den Boden verteilt wird. 

Wenn du mehr über die verschiedenen Einstreu-Optionen im Kükenheim wissen möchtest, kannst du diesen Artikel lesen. 

3. Wärmelampe oder Wärmeplatte

Wie bereits erwähnt, brauchen Küken Wärme, da sie ihre Körpertemperatur noch nicht stabil halten können. Darum gehört eine Wärmelampe oder Wärmeplatte zur Pflichtausstattung eines Kükenheims. 

Wenn du dich für eine Wärmelampe entscheidest, hänge diese mit einem Mindestabstand von 70 bis 80 cm von den Seiten des Kükenheims und ungefähr 50 cm über dem Boden auf. 

Zwischen dem Einstreu und der Lampe muss genügend Platz bleiben, da sonst eine Brandgefahr besteht. Die Temperatur sollte in den ersten Tagen bei 36 bis 38°C liegen und dann stufenweise reduziert werden. 

Alternativ zur Wärmelampe kannst du auch eine Wärmeplatte nutzen, hier können sich die Küken darunter kuscheln und es simuliert ein mehr das Verhalten einer Glucke. Die Wärmeplatte sollte höhenverstellbar sein, damit du sie an die Größe deiner Küken anpassen kannst.
Wenn du nur eine Wärmeplatte nutzt, solltest du gegebenenfalls auch eine gesonderte Lichtquelle hinzufügen, falls das Kükenheim an einem dunklen Ort steht. Denn Küken brauchen eine gewisse Menge an Licht, sei es von der Sonne oder von Glühbirnen. Küken brauchen in ihren ersten Tagen 18 bis 22 Stunden am Tag Licht, wenn die Küken wachsen, wird die Lichtmenge reduziert. Am einfachsten ist es mit der Einrichtung einer Zeitschaltuhr.

Im Kükenheim muss genügend Platz sein, damit die Küken bei Bedarf der Wärme entweichen können, wenn es ihnen zu heiß wird. 

Die richtige Temperatur kann man auch am verhalten der Küken erkennen:

  • Küken sind gleichmäßig im Kükenheim verteilt -> Temperatur ist ideal
  •  Küken sind alle zusammen unter der Wärmelampe gekuschelt -> Temperatur ist zu niedrig
  • Küken vermeiden die Wärmelampe  -> Temperatur ist zu hoch

Wie du die Temperatur mit der Zeit anpassen musst, erfährst du in diesem Artikel. 

4. Kükentränke 

Eine Kükentränke ist ein wichtiger Bestandteil des Kükenheims, das erste Wasser, das deine Küken trinken, sollte am besten auf Zimmertemperatur sein. Bevor die Küken fressen, sollten sie einmal getrunken haben.

Manchmal haben Küken mit dem Trinken Probleme, da ihnen die Glucke fehlt, um zu zeigen, wie es geht.
Darum sollte man ihnen am ersten Tag im Kükenheim helfen:

  1. Tauche ihre Schnäbel vorsichtig in das Wasser. 
  2. Achte darauf, den Schnabel nicht zu tief einzutauchen, da sie sonst Wasser in ihre Nasenlöcher bekommen können.
  3. Warte und beobachte, ob jedes Küken tatsächlich etwas Wasser trinkt, nachdem du seinen Schnabel eingetaucht hast.

Meist lernen Küken schnell, wie das Trinken aus der Tränke funktioniert, oder sie gucken es sich von ihren Geschwistern ab, die den Dreh schon raus haben. 

Achte darauf, die Tränke nicht direkt unter die Wärmelampe zu stellen, sondern besser am Rand des Kükenheims. 

Zusätzlich kann man in das Wasser noch Elektrolyte geben, um ihnen in den ersten Tagen zu helfen. Das Wasser sollte jeden Tag gereinigt werden und die Kükentränke darf auf keinen Fall groß oder tief genug sein, dass Küken hineinfallen könnten. Junge Küken sind noch sehr unbeholfen und könnten sonst in das Wasser fallen und ertrinken.  

5. Futterautomat

Nun, da die Küken ihren Durst gestillt haben, kommt das Futter an die Reihe. Als erstes Futter eignet sich medikamentenfreie Kükenstarter mit ungefähr 18 bis 20% Protein.
Zusätzlich sollten in dem Futter Aminosäuren, Probiotika, Hefe und Präbiotika für das Immunsystem deiner Küken sowie Mineralien und Vitamine zur Unterstützung der Knochengesundheit enthalten sein.

Der Futterautomat sollte auf dem Boden stehen, damit die Küken ihn leicht erreichen können. Auch sollten die Futterlöcher nicht zu groß sein, da die Küken sonst gerne im Futter stehen, scharren und so viel Futter verschwendet wird. 

6. Eingewöhnung der Küken

Jetzt ist alles bereit für die Küken und du kannst sie aus der Brutmaschine in ihr neues Zuhause setzten. 

Fazit

Mit der richtigen Ausstattung ist dein Kükenheim schnell fertig gestellt und sie haben einen sicheren Platz zum Aufwachsen.

Wenn du dich fragst, wann deine Küken aus dem Kükenheim nach draußen ziehen können, kannst du diesen Artikel lesen. 

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