Schütze deine Hühner vor Füchsen – 5 Methoden zum sicheren Hühnerstall

Füchse sind gerissene und geschickte Jäger und können so für jeden Hühnerhalter schnell zum Albtraum werden. Als Kulturfolger sind Füchse nicht nur auf dem Land eine Gefahr für deine Hühner, sondern auch in städtischen Gebieten. 

Auch ein einfacher Zaun kann einen schlauen Fuchs nicht von deine Hühnern abhalten, deswegen beschäftigen wir uns in diesem Artikel mit den bewährtesten Methoden zur Fuchsabwehr. 

Um deine Hühner vor Füchsen zu schützen, sollte dein Hühnerstall von einem Zaun mit mindestens 180cm höhe umgeben sein. Um sicherzugehen, dass sich der Fuchs nicht darunter durchgraben kann, sollte der Zaun 80cm tief im Boden eingelassen sein.

Achte darauf, dass deine Hühner tagsüber im umzäunten Bereich scharren und nachts in einem gut gesicherten Hühnerstall schlafen können. Am Zaun sollten keine Gegenstände stehen, die der Fuchs als Deckung beim anschleichen oder als Kletterhilfe über den Zaun nutzen kann (wie Mauern, hohe Boxen oder Bäume mit tief hängenden Ästen).

Edelstahlgitter

  • punktverschweißt
  • min. 1,0 mm Drahtstärke

Weidezaun

  • Elektrischer Weidezaun
  • mind. 1 Meter hoch

Bewegungsmelder

  • mit Wassersprinkler
  • oder Licht

Wildkamera

  • nächtliche Überwachung des Hühnerstalls

Einblicke in die Lebensweise des Fuchses

​​Der Rotfuchs, wissenschaftlich bekannt als Vulpes vulpes, ist mit seinem rotbraunen Fell und dem buschigen Schwanz für viele ein bekanntes Symbol der Wildnis. 

Rotfüchse leben in der Regel paarweise oder in kleinen Familiengruppen und sind monogam. Ihre Fortpflanzungszeit erstreckt sich von Januar bis März, wenn die Weibchen ihre Jungen zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt etwa 51 bis 53 Tage und danach kommen 3 bis 7 Jungtiere zur Welt.

Anfangs sind sie blind und hilflos und die Fähe (Füchsin) kümmert sich um ihren Nachwuchs, bis sie alt genug sind, das erste Mal den Bau zu verlassen.

Rotfüchse sind sehr anpassungsfähige Tiere und kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, einschließlich Wäldern, Feldern und Vorstädten. Sie sind nachtaktiv und verbringen den Großteil ihrer Zeit mit der Jagd. Als opportunistische Jäger fressen sie eine Vielzahl von Beutetieren, darunter Nagetiere wie Mäuse und Ratten, Kaninchen, Vögel, Insekten und gelegentlich auch Aas. Ihr Nahrungsspektrum kann je nach Verfügbarkeit und Region variieren.

Wenn es um die Jagd geht, nutzen Rotfüchse eine Kombination aus Ausdauer und List. Sie sind geschickte Jäger, die sich lautlos anschleichen und ihre Beute überraschen können. Dank ihrer scharfen Sinne, einschließlich eines ausgeprägten Gehörs und einer exzellenten Sehsinn, sind sie in der Lage, selbst die kleinsten Bewegungen und Geräusche ihrer Beute wahrzunehmen. Sobald sie ihre Beute lokalisiert haben, stürzen sie sich mit einem schnellen Sprint und einem präzisen Sprung auf sie.

Wie du deine Hühner vor Füchsen schützt 

Da deine Hühner tagsüber auf Futtersuche gehen und nachts schlafen, sollte dieser Bereich von einem Zaun umgeben sein. 

Obwohl kein Zaun vollständig sicher ist, bietet er trotzdem ein erstes Hindernis für den Fuchs. 

Auch ein sicherer Hühnerstall kann viel zur Gesundheit deiner Hühner beitragen, mit ein folgenden Anpassungen wird er fuchssicher:

1. Hühnerstall

Beim Schutz deiner Hühner vor Fressfeinden musst du den Hühnerstall so gestalten, dass er Angriffe von verschiedenen Raubtieren standhalten kann. Schlangen und Nagetiere vom Boden, Raubvögel von oben und größere Jäger wie Füchse, Marder. Darum sollte dein Hühnerstall ein festes Dach, soliden Boden sowie robuste Wände und Türen haben.

Füchse sind ausgezeichnete Kletterer und Buddler und können mit ihren Zähnen sogar so manchen Zaun durchbeißen. 

Die Tür des Hühnerstalls kann aus Sperrholz gebaut werden, das stabiler und billiger als Hartholz ist. Zwischen Tür und Türrahmen sollte nicht viel Platz bleiben, damit sich dort kein Fuchs oder Marder hindurch quetschen kann. 

Die Verriegelung und Scharniere der Tür sollten robust und schwer zu knacken sein. Während Füchse die Tür nicht öffnen können, sind Waschbären dafür bekannt, dass sie Türknaufe drehen und ziehen können. 

2. Zaun

Zäune sind zwar nicht billig, aber sie bieten den bestmöglichen Schutz für deine Hühner. Ein Fuchssicherer Zaun besteht aus hartem Drahtgeflecht und ist mindestens 30cm, besser 80cm tief im Boden vergraben. 

Einige Zäune haben auch oben einen angeschränkten Zaunteil, der das Klettern zusätzlich erschwert. 

Voraussetzungen für einen Fuchssicherer Maschendrahtzaun, oder Edelstahlgitter*:

  • mindestens 1,0 mm Drahtstärke
  • punktverschweißt
  • verzinkt oder Edelstahl, damit er nicht rostet 
  • enge Maschen, um die 50 mm

Der Maschendrahtzaun lässt sich leicht mit einem Elektrotacker* und den passenden Klammern* befestigen.

3. Elektrischer Weidezaun 

Neben dem Standard-Zaun bieten auch elektrische Weidezäune einen guten Schutz vor Füchsen, Mardern und Co.
Der Stromstoß, den Füchse bei einer Berührung bekommen, ist nicht stark genug, um sie zu verletzen, aber sie versetzt ihnen einen ordentlichen Schreck.  

Neben dem eigentlichen Weidezaun* brauchst du auch ein Weidezaungerät* um den Zaun an den Strom anzuschließen.

Fuchs versucht Nachts in einen Hühnerstall einzudringen

4. Bewegungsmelder mit Wassersprinkler oder Licht

Ein plötzlich angehender Wassersprinkler* kann einen sich anschleichendem Fuchs so erschrecken, dass er sich erst einmal von deinem Hühnerstall verhält. Auch Bewegungsmelder, die Licht* einschalten, können hilfreich sein.

Wenn der Fuchs allerdings oft vorbeischaut, gewöhnt er sich an die Bewegungsmelder und lernt, dass sie keine Gefahr sind.  

5. Wach- und Schutztiere 

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, neben deinen Hühnern verschiedene Wachtiere zu halten. Diese können Füchse und andere Raubtiere vertreiben, indem sie sie jagen oder genug Lärm machen, um dich zu alarmieren. 

Welche Tiere können Hühner vor Füchsen schützen?

Es gibt einige Tiere, die dazu beitragen können, Hühner vor Füchsen zu schützen, dazu zählen:

  • Hähne
  • Gänse
  • Perlhühner
  • Hunde/ Herdenschutzhunde

Hähne sind natürliche Beschützer und werden ihre Hennen verteidigen, indem sie mit ihren Flügel schlagen und versuchen, den Fuchs mit ihren Krallen und Sporen zu kratzen. Oft machen sie dabei auch soviel Lärm, dass du alarmiert wirst. 

In diesem Video kämpft der Hahn gegen einen Falken und verteidigt seine Hennen erfolgreich.

Hähne sind allerdings nicht immer in der Lage, ihre Hennen zu schützen. Füchse sind schlau und können oft unbemerkt in den Hühnerstall eindringen. Hähne können auch von einem Fuchs überrascht und getötet werden, wenn sie versuchen, ihre Hennen zu verteidigen.

In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit allen Vor- und Nachteilen, die Hühnerhaltung mit Hähne mit sich bringt. 

Gänse sind sehr territorial und schlagen lautstark Alarm, sobald sich ein unbekanntes Tier (oder Mensch) nähert. Wenn deine Gänse die Hühner als Teil ihrer Gruppe ansehen, können sie auch zum Angriff übergehen und versuchen, die Hühner zu verteidigen.
Wenn du dir Gänse anschaffen möchtest, musst du allerdings beachten, dass sie nicht nur bei Füchsen Alarm schlagen, sondern oft auch ohne erkennbaren Grund laut schnattern, dies kann schnell zu Problemen mit Nachbarn führen.

In diesem Artikel erfährst du, ob man Gänse gut mit Hühnern zusammenhalten kann und hier gibt es die 13 besten Gänserassen für Anfänger. 

Perlhühner sind ähnlich wie Gänse auch territorial und können dich durch lautes Gackern alarmieren, wenn sich ein Fuchs in der Nähe deines Hühnerstalls befindet. 

Herdenschutzhunde sind seit Jahrhunderten dafür gezüchtet worden, Nutztiere wie Schafe, Hühner und Enten vor Raubtieren zu schützen. Sie werden schon als Welpen in der Herde großgezogen, damit sie mit den Verhaltensweisen der jeweiligen Tiere vertraut sind und sie als Teil ihres Rudels ansehen.
Die Anschaffung eines Herdenschutzhundes ist ein großer Aufwand und Kostenfaktor und lohnt sich meist nur, wenn man eine große Hühnerschar schützen muss oder kommerziell Hühner züchtet. 

Fuchs mit Jungtier

Wie kann man einen Fuchs vergrämen? Was schreckt Füchse ab?

Da Füchse vorsichtige Tiere sind, kann man eine Vielzahl von Methoden nutzen, um seinen Garten möglichst abschreckend für Füchse zu gestalten. 

  • Starke Gerüche: Füchse haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn und sie vermeiden extreme Gerüche oder Gerüche, die sie mit Gefahren in Verbindung bringen. dazu zählen: Hukinol*, Hunde- und Katzenurin. 
  • Ultraschall-Marderschreck*: Auch wenn Menschen Ultraschall nicht hören können für Marder und auch Füchse sind diese durch Bewegungsmelder, plötzlich ausgelösten schrillen Geräusche ein ziemlicher Schock, nachdem sie sich zweimal überlegen, ob sie wiederkommen wollen. 
  • Unerwartete Geräusche: Generell können unerwarteten Geräusche einen Fuchs verunsichern, dies kann man leicht mit einem Windspiel* oder Klangspiel erreichen. 
  • Bewegungsmelder: Auch ein Bewegungsmelder, der automatisch Licht abschaltet, kann einen Fuchs davon abhalten, sich weiter dem Hühnerstall zu nähern. 
  • Fuchsüberwachung: Wenn alle Stricke reißen, kannst du eine Wildkamera* installieren. So kannst du die Verhaltensweisen und Wege, die der Fuchs benutzt, lernen und genau an diesen Stellen Abwehrmaßnahmen vornehmen. 

Fazit

Füchse sind geschickte Jäger und um deine Hühner vor Füchsen zu schützen, ist es wichtig, starke Zäune, einen stabilen Hühnerstall und immer ein wachsames Auge auf seine Hühner zu haben. 

Häufige Fragen

Wann greift der Fuchs Hühner an?

Füchse sind in der Regel dämmerungs- und nachtaktiv, wenn der Hunger aber besonders groß ist oder sich die Gelegenheit bietet, jagen Füchse auch tagsüber.

Auf das Jahr gesehen finden Fuchs-Attacken vor allem in den Wintermonaten statt, wenn das Futter knapp wird, oder wenn sie ihre Jungen aufziehen, im Frühjahr ca. März bis Juni.  

Hat ein Fuchs meine Hühner getötet?

Ein Fuchsangriff im Hühnerstall zeichnet sich meist durch eine Reihe toter Hühner aus, die mit einem Kehl- oder Genickbiss getötet wurden. Seine Beute trägt der Fuchs dann in seinen Bau, um sie dort in Ruhe fressen zu können. 

Füchse neigen zum sogenannten “Overkill”, auch “Surplus Killing” genannt, indem sie bei einem Angriff deutlich mehr Tiere töten als sie auf einmal fressen können. Durch das panische herzflattern lösen die Hühner beim Fuchs immer wieder seinen Beutefangreflex aus und er greift sie wiederholt an. 

Eine andere Variante des Fuchsangriffs bekommt man am Anfang gar nicht mit, da der Fuchs hier nicht mehrere Hühner auf einmal tötet, sondern nur ein Huhn, das still und leise verschwindet. 

Kommt der Fuchs immer zurück?

Wenn der Fuchs erst einmal gelernt hat, in welchem Garten er schnell und einfach Hühner klauen kann, wird er es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erneut versuchen. In diesem Punkt ist Prävention wichtig. 

Sind deine Hühner in einem sicheren Hühnerstall und gut eingezäuntem Auslauf, wird er merken, dass bei dir nichts zu holen ist. 

Füchse sind sehr standorttreue Tiere mit einem festen Revier und können bis zu 10 Jahre alt werden. Falls in deiner Wohngegend also ein Fuchs gesichtet wurde, kannst du davon ausgehen, dass ihr die nächsten Jahre Nachbarn bleibt. 

Welche Gerüche schrecken Füchse ab?

Für Füchse ist ihre Nase eine wichtige Hilfe beim Jagen und sie meiden starke Gerüche. Als Vergrämungsmittel sind bei Füchsen oft Hukinol* – eine Substanz, die nach menschlichem Schweiß riecht, sowie Hunde- und Katzenurin erfolgreich.

Vergrämungsmittel haben das Ziel, Wildtiere und Schädlinge zu vertreiben, ohne sie zu töten oder zu verletzen. 

Darf man einen Fuchs fangen oder töten?

Füchse dürfen nur von den zuständigen Jägern gefangen oder geschossen werden. Davon abgesehen darf niemand einen Fuchs mit einer Lebendfalle fangen, vergiften oder gar töten. 

Was fressen Füchse?

Füchse sind Allesfresser und sie fressen Insekten, Würmer, Nagetiere wie Mäuse, Vögel, Wildkaninchen, auch Beeren und Früchte und machen sogar vor Aas und Abfällen keinen Halt. Am liebsten fressen sie allerdings Fleisch und gehen dafür in der Morgen- und Abenddämmerung auf die Jagd. 

Wie hoch kann ein Fuchs springen?

Füchse sind ziemlich sportliche Tiere und können unter Umständen bis zu 2 Meter hoch und 5 Meter weit springen. Darum sollten Zäune zur Fuchsabwehr mindestens 180cm hoch sein. 

Aktuelle Artikel

  • Deutsche Sperber – aktive Legehühner 

    Deutsche Sperber – aktive Legehühner 

    Der Deutsche Sperber verdankt seinen Namen dem markanten gescheckten Muster seines Gefieders, das an das Federkleid des gleichnamigen Greifvogels erinnert. Die Rasse, die aus Deutschland stammt, hat eine lange und stolze Geschichte, die bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurückreicht. Damals begann Otto Trieloff, die Rasse aus einer Vielzahl von Hühnerrassen, einschließlich gesperberten Plymouth Rock,…

    Weiterlesen

  • Dresdner Hühner – fleißige Winterleger 

    Dresdner Hühner – fleißige Winterleger 

    Bist du auf der Suche nach einem zutraulichen, friedlichen Haushuhn, das sich hervorragend als Haustier eignet und gleichzeitig eine beeindruckende Menge an Eiern liefert? Oder bist du ein Selbstversorger oder eine Familie, die nach einer Rasse sucht, die wenig Platz benötigt und unempfindlich gegen Kälte ist? Dann ist das Dresdner Huhn die perfekte Wahl für…

    Weiterlesen

  • Italiener Hühner – lebhaft mit hoher Legeleistung

    Italiener Hühner – lebhaft mit hoher Legeleistung

    Ob schwarz, blau, weiß, gold oder rotgesattelt – mit 21 anerkannten Farbvarianten bringt das Italiener Huhn eine bemerkenswerte Farbenpracht auf jeden Hühnerhof. Diese mittelgroße Hühnerrasse ist nicht nur ein wahrer Hingucker, sondern ist auch ein gutes Legehuhn mit rund 200 Eiern pro Jahr.  Italiener Huhn Anfängerfreundlich Ja Nutzungsart Legehuhn Legeleistung 180 bis 200 Eier pro…

    Weiterlesen