Schütze deine Hühner vor Fressfeinden – 4 Schritte 

Egal ob du deine Hühner in der Stadt oder auf dem Land hältst, eines ist sicher: Fressfeinde. Füchse, Marder und Hühnerhabichte sind immer auf der Suche nach ihrer nächsten Mahlzeit. 

Die größten Feinde der Hühner

Um deine Hühner gut schützen zu können, müssen wir erst wissen, welche Tiere Hühner fressen. In Deutschland besteht die Liste aus Hühnerfeinden aus:

  • Füchse: Der Rotfuchs ist einer der größten natürlichen Feinde von Hühnern. Sie sind geschickte Jäger und jagen meist in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden. Füchse können leicht niedrige Zäune überspringen oder untertunneln
  • Marder: Steinmarder und Baummarder sind ebenfalls gefährliche Fressfeinde von Hühnern. Sie sind geschickte Kletterer und können sich durch keine Löcher quetschen, um in den Hühnerstall zu gelangen. Marder sind vor allem in ländlichen Gebieten verbreitet.
  • Greifvögel: Verschiedene Greifvögel wie Habichte oder Falken können Hühner angreifen, insbesondere wenn sie in einem ungesicherten Freilauf leben. Unter den Greifvögeln ist besonders der Hühnerhabicht eine Gefahr. 
  • Mäuse und Ratten: Obwohl sie selbst keine direkte Bedrohung für erwachsene Hühner darstellen, stehlen Ratten gerne Eier oder Küken und können so ganze Nester plündern. 
  • Hunde und Katzen: Besonders streunende Hunde sind eine Gefahr für erwachsene Hühner, Katzen jagen eher Junghühner oder Küken. 

Dazu muss man beachten, dass nicht alle Raubtiere nachtaktiv sind; einige greifen auch am helllichten Tag an. Da wir nicht immer auf unsere Hühner aufpassen können, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, damit sie auch bei deiner Abwesenheit sicher sind. 

Edelstahlgitter

  • punktverschweißt
  • min. 1,0 mm Drahtstärke

Weidezaun

  • Elektrischer Weidezaun
  • mind. 1 Meter hoch

Bewegungsmelder

  • mit Wassersprinkler
  • oder Licht

Wildkamera

  • nächtliche Überwachung des Hühnerstalls

Ein sicherer Hühnerstall und Auslauf

Der erste Schritt, um deine Hühner zu schützen, besteht darin, deinen Hühnerstall zu sichern. Hühnerfeinde greifen zwar auch tagsüber an, aber deine Hühner sind in der Nacht besonders verwundbar. 

Schritt 1 – Das richtiges Gitter und Maschendraht 

Ein sicherer Hühnerstall ist von entscheidender Bedeutung, um deine gefiederten Freunde vor hungrigen Raubtieren zu schützen. Hier sind fünf wichtige Maßnahmen eines sicheren Hühnerstalls:

  • Solide Bauweise: Ein fressfeindsicherer Hühnerstall beginnt mit einer soliden Bauweise. Verwende robuste Materialien und achte darauf, dass es kein morsches Holz oder große Löcher gibt. Marder können sich sogar durch Löcher quetschen, die nur 5 cm Durchmesser haben, Mauswiesel kommen sogar durch 2 cm. Hier findest du mehr Informationen wie du deine Hühner vor Marder und Wiesel schützen kannst.
  • Betonboden: Ein festes Fundament verhindert, dass sich Füchse durch den Boden in den Hühnerstall graben können.  
  • Türen und Hühnerklappe: Stelle sicher, dass alle Zugänge zum Hühnerstall sicher verschlossen sind. Scharniere, Schlösser und Gitter sollten von guter Qualität sein und potenziellen Eindringlingen keinen Spielraum bieten. Anstatt Schieberiegel solltest du lieber Vorhängeschlösser verwenden und auch die Hühnerklapp muss stabil und raubtiersicher sein. 
  • Beleuchtung und Überwachung: Eine ausreichende Beleuchtung rund um den Hühnerstall und in den umliegenden Bereichen kann Raubtiere abschrecken. Zusätzlich kannst du Überwachungskameras installieren, um deine Hühner auch nachts und bei deiner Abwesenheit beobachten zu können. 

Voraussetzungen für einen raubtiersicheren Maschendrahtzaun, oder Edelstahlgitter*:

  • mindestens 1,0 mm Drahtstärke
  • punktverschweißt
  • verzinkt oder Edelstahl, damit er nicht rostet 
  • enge Maschen, um die 50 mm

Schritt 2 – Zäune 

Auch wenn deine Hühner flugfaul sind, solltest du in einen hohen Zaun investieren, da Füchse fast 2 Meter hoch springen können. Falls du in einem Fuchsrevier wohnst, kannst du hier weiterlesen, wie du deine Hühner speziell gegen Füchse schützen kannst.

Hühnerzäune sollten deswegen 180 cm hoch sein und mindestens 30 cm in den Boden eingegraben werden. 

Kontrolliere deinen Zaun regelmäßig auf Löcher und achte darauf, ob der Zaun zu nah an niedrigen Mauern oder Bäumen steht, die als Kletterhilfe dienen können. 

Schritt 3 – Netz und Unterschlupf 

Als Nächstes musst du deine Hühner vor fliegenden Fressfeinde wie Habichten und Krähen schützen. Besonders der Hühnerhabicht ist dafür bekannt, mit Vorliebe Hühnern zu fressen, hier kannst du mehr über diesen Hühnerfeind erfahren. 

Je nachdem, wie groß dein Hühnerauslauf ist, kannst du ein Netz* drüber spannen oder es mit Maschendraht überspannen, dann haben Greifvögel keine Chance. 

Wenn du Bereiche hast die du nicht mit einem Netz schützen kannst oder deine Hühner im Freilauf hälst, solltest du ihnen verschiedene Verstecke und Unterschlüpfe anbieten:

  • Hühnertunnel
  • Bäume und Sträucher

Falls du deinen Hühnerauslauf mit Bäumen und Sträuchern verschönern möchtest, haben deine Hühner nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch vor schlechtem Wetter.

Pflanzen die sich gut für den Hühnerauslauf eignen: 

Hier gibt es einen kompletten Artikel mit den besten Pflanzen für den Hühnerauslauf. 

Schritt 4 – Absichern und Inspektionen

Jetzt, da alles gesichert ist, darfst du nicht vergessen, die Zäune und auch deinen Hühnerstall regelmäßig auf Schwachstellen zu überprüfen. Achte dabei auf:

  • morsches oder schimmeliges Holz
  • Löcher im Zaun
  • Stellen am Zaun an denen gegraben wurde
  • Lose Bretter oder Verriegelungen 

Weitere Schutzmaßnahmen

Wenn du deine Hühner noch besser schützen möchtest, nachdem du den Hühnerstall und den Auslaufbereich gesichert hast, gibt es zusätzliche Maßnahmen.

Elektrischer Weidezaun

Eine der effektivsten Methoden zur Abschreckung von Füchsen und Mardern ist ein elektrischer Weidezaun*. Jeder, der selbst schon einmal einen Weidezaun berührt hat, kennt den Schreck, den es einem versetzt.  

Bewegungsmelder und automatischer Sprinkler

Der Einsatz von Bewegungsmeldern ist eine weitere Möglichkeit, Fressfeinde auf Abstand zu halten. Füchse und Marder sind darauf angewiesen, heimlich an ihre Beute heranzukommen. 

Wenn plötzlich ein Bewegungsmelder Licht einschaltet oder ein automatischer Sprinkler* anspringt, wird sie der Schreck erst einmal vergrämen und sie werden es sich zweimal überlegen, bevor sie es erneut versuchen.

Haltung von Wach- und Schutztiere 

Eine weitere gute Methode, um deine Hühner zu schützen, ist die Anwesenheit von anderen Haustieren oder Tieren auf dem Grundstück, die dich auf mögliche Raubtiere aufmerksam machen. Tiere wie Wachhunde, Enten, ein paar Hähne, Perlhühner und Gänse sind ausgezeichnete Begleittiere für Hühner und werden dich alarmieren, wenn sie Raubtiere entdecken.

Einige Tiere verteidigen sogar deine Hühner oder greifen den Eindringling an, obwohl man sich darauf nie verlassen kann, außer du hältst einen Herdenschutzhund. 

Es gibt einige Tiere, die dazu beitragen können, Hühner zu schützen. Dazu zählen:

  • Hähne: Hähne sind natürliche Beschützer und werden ihre Hennen verteidigen, indem sie mit ihren Flügeln schlagen und versuchen, den Angreifer mit ihren Krallen und Sporen zu kratzen. Oft machen sie dabei auch so viel Lärm, dass du alarmiert wirst. Allerdings können Hähne nicht immer ihre Hennen nicht immer schützen und es ist schon so mancher Hahn beim Kampf gestorben.
    In diesem Artikel lernst du alle Vor- und Nachteile von der Hühnerhaltung mit und ohne Hahn
  • Gänse: Gänse sind sehr territorial und schlagen lautstark Alarm, sobald sich ein unbekanntes Tier oder Mensch nähert. Wenn deine Gänse die Hühner als Teil ihrer Gruppe ansehen, können sie auch zum Angriff übergehen und versuchen, die Hühner zu verteidigen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Gänse nicht nur bei Füchsen Alarm schlagen, sondern oft auch ohne erkennbaren Grund laut schnattern können, was zu Problemen mit Nachbarn führen kann.
    Hier findest du die besten Gänserassen, die pflegeleicht und auch für Anfänger geeignet sind.
  • Perlhühner: Perlhühner sind ähnlich wie Gänse territorial und können dich durch lautes Gackern alarmieren, wenn sich ein Fressfeind in der Nähe deines Hühnerstalls befindet.
  • Herdenschutzhunde: Herdenschutzhunde werden seit Jahrhunderten dafür gezüchtet, Nutztiere wie Schafe, Hühner und Enten vor Raubtieren zu schützen. Sie werden schon als Welpen in der Herde großgezogen, damit sie mit den Verhaltensweisen der jeweiligen Tiere vertraut sind und sie als Teil ihres Rudels ansehen. Die Anschaffung eines Herdenschutzhundes ist jedoch ein großer Aufwand und Kostenfaktor und lohnt sich meist nur, wenn man eine große Hühnerschar schützen muss oder kommerziell Hühner züchtet.

Es ist wichtig zu beachten, dass selbst mit diesen Schutzmaßnahmen ein 100%iger Schutz vor Füchsen und anderen Fressfeinden nicht garantiert werden kann. 

Fazit

Der Schutz deiner Hühner vor Raubtieren hat oberste Priorität, unabhängig davon, wo du sie hältst. Eine der besten Schutzmaßnahmen ist der Bau eines Zauns, der den Stall und den Außenbereich der Hühner umschließt.

Weitere Möglichkeiten, deine Hühner zu schützen, sind die Anschaffung von Wachtieren, die Installation von Bewegungsmeldern und Weidezäune. Diese Methoden halten Fressfeinde fern und verhindern, dass deine Hühner auf Entdeckungsreise gehen. 

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